INFO

helium x ist ein 2015 gegründetes Performance-Kollektiv. Die beteiligten Theatermacher_innen interessieren sich für die Bühne als Simulationsraum, für die Offenlegung von Denkmodellen und die Kartographie menschlicher Unzulänglichkeiten.

helium x arbeitet als Kollektiv, simultan und kontrovers. In den bisher entstandenen Projekten arbeiten sich die Performer_innen konsequent am Begriff des Modells ab, dem Verhältnis zwischen überkomplexer Wirklichkeit und ihrer Reduktion beim Versuch einer Abbildung der Realität. Damit einher geht die Frage nach der Konstruktion und Narration von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ein zentrales Motiv im kollektiven Arbeits- und Rechercheprozess ist die konsequente Suche nach thematischer und inhaltlicher Überforderung. Die gewählten Themen scheinen zu gross, der Anspruch zu hoch, die aufgestellte Behauptung wirkt zunächst uneinlösbar.

Der produktive Umgang mit den Folgen des eigenen Größenwahns, die gemeinsame Suche nach einem Ausweg aus dieser selbstverschuldeten Überforderung erhebt helium x zum künstlerischen Prinzip. Aus dem Versuch das eigene große Versprechen einzulösen entstehen eigene Arbeits-, Spiel- und Darstellungsprinzipien und eine öffentliche Suche nach der Grenze dessen, was im Theater behauptet werden kann. In den Proben werden die klassischen Rollen- und Aufgabenverteilungen getauscht und aufgelöst. Die Hoffnung auf SchwarmIntelligenz und der Glaube an die Produktivität von Dissens sind Grundlage dieses Prozesses. Im Spiel zwischen Präsens und Repräsentation wird das Ringen um Darstellbarkeit, die Behauptung von Verkörperung und das Scheitern daran immer wieder selbst zum Thema.

Fotografie: Sebastian Hoppe